Mi. 24.01. Schlaflos/ Oper - GPA-djp Graz PensionistInnen KLUB AKTIV

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Mi. 24.01. Schlaflos/ Oper



Schlaflos
Peter Eötvö

Eine Liebesgeschichte am Rande der Gesellschaft, düsteres  Zeugnis unserer Gegenwart und gleichzeitig Beweis für die strahlende  Lebendigkeit sinnlichen zeitgenössischen Musiktheaters. Peter Eötvös’  „Uraufführung des Jahres 2021“ glänzt mit einem packenden Plot und einem  Klangreichtum, der seinesgleichen sucht. Als junges Liebespaar in  auswegloser Situation sind die beiden Ensemblemitglieder Tetiana Miyus  und Mario Lerchenberger zu erleben.
Er ist einer der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart und einer  der wenigen, deren Werke in den Kanon des zeitgenössischen Musiktheaters  Eingang gefunden haben. Mit seiner Opernballade Sleepless (Schlaflos),  2021 an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin uraufgeführt, hat  sich der ungarische Komponist Peter Eötvös erneut des Stoffs eines  Bestsellerautors der Gegenwart angenommen. Grundlage der biblisch  anmutenden Parabel ist die Erzählung Trilogie des norwegischen Bühnen- und Romanautors Jon Fosse (*1959), dessen Roman Morgen und Abend bereits als Vorlage für die gleichnamige, 2022 in Graz aufgeführte Oper von Georg Friedrich Haas diente.
Irgendwo zwischen Road-Movie und Weihnachtsgeschichte angesiedelt,  erzählt die Opernballade von dem jungen Paar Asle und Alida, das  mittellos nach Hilfe, Unterkunft und einem Platz in der Gesellschaft  sucht. Obwohl Alida hochschwanger ist, öffnet sich ihnen keine Tür. Aus  aussichtsloser Not entsteht tödliche Gewalt, die eine Spirale von Tod  und Verzweiflung in Gang setzt. Asle bezahlt mit seinem Leben, und Alida  erfährt, dass die Liebe zu ihm auch durch Asles Tod kein Ende findet.
Schlaflos erzählt von Ab- und Ausgrenzung und vom Bruch in  einer Gesellschaft, in der es kaum noch Solidarität gibt. Doch Eötvös’  Musik straft die vermeintliche Perspektivlosigkeit Lügen. Sie scheut  weder Klangschönheit noch Tonalität und setzt der düsteren Realität die  Macht der Liebe als verändernde Kraft entgegen. Regisseur Philipp M.  Krenn holt in seiner szenischen Deutung das Werk nicht in die Gegenwart,  sondern verortet Eötvös’ Parabel im Berlin der 1980er Jahre, in dem  eine immer wohlhabender werdende, westliche Nachkriegsgesellschaft, die  aus dem System Gefallenen ihrem Schicksal überlässt, ohne dass es ihr  ein Achselzucken wert ist.
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