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La Cenerentola


Rossinis Variante des  Aschenputtel-Märchens entfacht nicht nur ein energetisch sprühendes  Treiben, sondern auch ein virtuoses Fest der Stimmen. Mit  Anna Brull in der Titelpartie durchleuchtet die junge italienische  Regisseurin Ilaria Lanzino die quirlige Märchenwelt aus einer  Perspektive, die vermeintliche Mädchentraum-Stereotype à la Barbie unter  die Lupe nimmt.

Nach dem Verlust ihrer Mutter lebt Angelina, Cenerentola genannt,  gemeinsam mit ihren maßlosen Stiefschwestern bei ihrem Stiefvater und  fristet ein trostloses Dasein. Eine Heirat mit einem Prinzen? Undenkbar!
Eben zu jener Zeit aber lässt Prinz Don Ramiro von seinem Diener Dandini  eine Braut für sich suchen. Um die Eine zu finden, die ihn um seiner  selbst und nicht aufgrund seines Reichtums liebt, inszeniert er ein  aufwändiges Verwechslungsspiel mit waghalsigen Täuschungsmanövern.
Dieses vermag zwar die Augen zu verwirren, das reine Herz aber nicht.  Der Plan geht auf, die wahre Liebe siegt: Aschenputtel und der Prinz  sind schließlich glücklich vereint.
In unglaublichen 24 Tagen entwarf Rossini das dramma giocoso, das nicht  nur mit wunderschönen Belcanto-Kantilenen, rasanten und atemberaubenden  Koloraturen und den für ihn typischen rauschend-quirligen Ensembles  beeindruckt, sondern auch eine Geschichte über die Idealform der Liebe,  die keine äußeren Faktoren wie Reichtum oder gesellschaftliche Stellung  kennt, erzählt.
Regisseurin Ilaria Lanzino untersucht mit humorvollem Augenzwinkern die  dem Märchen innewohnenden Mechanismen zwischen Mann und Frau, in die  sich der Prinz und sein Aschenputtel in Lanzinos Lesart nicht mehr fügen  wollen.

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